Eine Kamera, ein Publikum oder ein Spiegel... ganz egal, vor welchem Medium wir uns als Schauspielende erproben, immer bedeutet es, mutig die eigenen Grenzen zu erkunden und an der ein oder anderen Stelle zu überwinden. Wir tun dies, weil wir die Schauspielerei lieben, uns entwickeln wollen und unserem Publikum ein tiefes Theatererlebnis ermöglichen möchten.
Nach drei intensiven Lehreinheiten mit Neil Malik Abdullah sind wir jetzt gewappnet für die neue Spielzeit. Das heißt nicht, dass wir fertig sind mit Lernen, ganz im Gegenteil. Ständiges Üben wird uns begleiten auf dem Weg in die nächste Produktion. Und wir nehmen mit, dass Liebe die Grundlage ist unseres Handelns. Denn wenn wir nichts lieben würden, dann würde sich keine Wut entwickeln können, wir würden keine Trauer empfinden und auch keine Freude. Diese Liebe zu finden, in und für uns und für unsere Rolle, wird eine der wichtigsten Aufgaben in dieser Spielzeit für uns sein.
Wir werden den Mut aufbringen, die Liebe so oft wie möglich auszuleben und uns von den Impulsen leiten zu lassen, die im Moment entstehen. Das bedeutet auch, offen zu sein für die Impulse, die wir nicht mit dem Kopf steuern können (und auch nicht sollten). Es wird einfachere Momente geben, in denen es leicht fällt, unserem Impulsen zu folgen, und es wird Momente geben, da schreitet dann unser Kopf ein und bewertet, hinterfragt und verhindert. Alles ist gut, wir lernen mit jeder Übung unsere Impulse besser kennen und auch, was uns davon abhält, sie auszuleben. Als Schauspielende wollen wir lernen, den Momenten zu vertrauen - und das üben wir auch im Alltag.
Wenn wir uns dann unserer Rolle annehmen, müssen wir die Liebe für diese Figur in uns finden. Wir müssen verstehen, warum diese Figur so handelt wie sie handelt und was sie antreibt und bewegt. Das geht nur, wenn wir ihr wohlwollend, gar liebend, begegnen. Auch oder besonders dann, wenn sie nicht so tickt wie wir, wenn sie Dinge tut, die wir selber niemals tun würden. Diese Figur hat Impulse, die wir in uns finden müssen, wenn wir authentisch und tief spielen wollen. Unser Publikum hat uns bisher immer wieder bestätigt, wie viel Energie und Kraft in unseren Figuren steckt. Mit dem Handwerkszeug der letzten Schauspiel-Einheiten mit Neil können wir noch weiter einsteigen in die Figuren-Entwicklung und noch intensiver auf der Bühne sein.
Liebe und Mut sind unsere beiden Pfeiler, mit denen wir weiterarbeiten werden. Seid gespannt auf die Proben, das neue Stück und das Ergebnis!
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